DKW 3=6 Monza

Beim DKW 3=6 Monza handelte es sich um die vielleicht sportlichste Serienvariante aller DKW-/AUTO UNION- Fahrzeuge.

Auf Initiative des Rennfahrers Günther Ahrens und des DKW-Tuners A.W. Mantzel entstand im Sommer 1955 bei Dannenhauer & Stauss in Stuttgart ein erster Prototyp eines zweisitzigen Fahrzeugs mit leichter Kunststoffkarosserie auf Basis eines weitestgehend unveränderten DKW-Fahrgestells der Reihe "Großer DKW 3=6". Ahrens und Mantzel präsentierten selbiges Fahrzeug auf der IAA 1955, der große Publikumszuspruch veranlasste DKW, eine werksseitige Lieferung von motorisierten Fahrgestellen sowie den Vertrieb der Kleinserie über das Firmenhändlernetz zuzusagen. Zu diesem Zeitpunkt wird der Wagen noch mit "DKW Solitude" betitelt, der Umschwung auf "Monza" geht mit den höchst erfolgreichen Weltrekordfahrten des Kunststoffrenners auf dem Autodromo di MONZA im Dezember 1956, einher. 

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DKW Monza
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DKW Monza auf der Zielgeraden des Nürburgrings, Oldtimer-Grand-Prix am 4. August 1976
Dank an Lothar Spurzem - ã Lothar Spurzem


Die 1956 angelaufene Produktion bei Dannenhauer & Stauss erwies sich allerdings als zu aufwendig und zeitintensiv, so dass Anfang 1957, nach nur ca. 10 gebauten Fahrzeugen, alle Rechte, Produktionsunterlagen und -werkzeuge an Fritz Wenk, einen DKW-Händler mit Sitz in Heidelberg, verkauft wurden. Wenk nimmt die Produktion wieder auf und lässt die aufwendigen Kunststoffkarosserien außer Haus fertigen, zuerst bei Massholder in Heidelberg, welche jedoch schnell an die Grenzen ihrer Kapazitäten stoßen. Ab Ende 1957 wird die Fertigung der leicht retuschierten Karosserien, nun mit einer kleineren, den Grill nicht mehr einschließenden Motorhaube, an dieStuttgarter Firma Schenk übertragen. Auch werden jetzt  nach den 900ccm-Motoren auch Fahrgestelle mit 1000ccm-Maschinen verbaut, was die Leistung auf immerhin 44 PS hochschraubte. Ab Mitte 1958 stockte die Lieferung von Fahrgestellen durch AUTO UNION-DKW , wohl aufgrund der Tatsache, dass die AUTO UNION mit dem AUTO UNION 1000SP ein gänzlich eigenes Sportmodell auf den Markt gebracht hatte und im Monza unnötige hausgemachte Konkurrenz sah. Wenk versucht gerichtlich die AUTO UNION zur Lieferung der vertraglich zugesagten Fahrgestelle zu zwingen, erwirkt allerdings nur eine finanzielle Abfindung, mit deren Zahlung die AUTO UNION die Lieferungen endgültig einstellte. Da für Wenk ohne die Fahrgestelle keine weitere Produktion möglich schien, zog er sich Anfang 1960 vom Projekt zurück und überließ alle Rechte seinem Partner in der Karosseriefertigung, der Firma Schenk. Diese baut noch bis Anfang 1960 auf Kundenwunsch Monzas auf angelieferten (Alt-)Fahrgestellen auf, allerdings nur noch einige wenige Exemplare.

Die genaue Anzahl der zwischen 1956 und 1960 entstandenen, je nach verwendeten Motor bis zu 140 km/h schnellen Monzas ist nicht bekannt, es dürften ca. 200 Exemplare gewesen sein, mindestens die Hälfte gefertigt von Fritz Wenk zwischen 1957 und 1959.


Tabelle Technische Daten DKW 3=6 Monza

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